Fachbeamtentum und bürgerliche Vergesellschaftung: Der Berg- und Hüttenmännische Verein

Der größte Erkenntnisgewinn einer historischen Untersuchung zum Thema „Vereine und Vereinswesen“ liegt nach Otto Dann in der Erforschung des Gesamtphänomens der Vereinsbildung. Der Anspruch des Dissertationsprojektes ist es daher, die Geschichte des Berg- und Hüttenmännischen Vereins in der Zeit von 1861 bis in die Gegenwart im Zusammenhang mit übergreifenden gesellschafts- und sozialgeschichtlichen Aspekten aufzuarbeiten. Besonders das auffällige Selbstbewusstsein der Berufsgruppe der Bergassessoren stellt dabei einen zentralen Untersuchungsaspekt dar. Dieses Selbstverständnis gilt es vor dem Hintergrund der erstarkenden Industrie und des steigenden Kohlebergbaus zu betrachten. Einen zweiten wesentlichen Aspekt bildet die Untersuchung der Rekonstituierung des Vereins nach 1945 und der Veränderungen im Zuge der steigenden Professionalisierung.

Die übergeordneten und leitenden Fragestellungen lauten: In welchem Verhältnis standen die Fachbeamten zu den allgemeinen Verwaltungsbeamten? Welchen Wandel erfuhr die Fachbürokratie durch den zunehmenden Einfluss der Industrie? Welche Entwicklung nahm die politische Orientierung der Vereinsmitglieder nach 1918? In welchem Maße konnte der BuHV sein kennzeichnendes (ständisches) Selbstbewusstsein während der NS-Zeit behaupten? Welche Auswirkungen hatte die Professionalisierung besonders nach 1945 auf den Beruf des Bergbeamten (u. a. in Konkurrenz zu den Ingenieuren)? Wie wirkten sich das Schrumpfen des Bergbaus und die Diversifizierung des Studiengangs aus?

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Barbara Michels