Forschungsprojekt

Forschungen zur Geschichte des SPD-Unternehmensbereich

Gibt es einen Zweig der Geschichte der Arbeiterbewegung, der von der historischen Forschung bislang noch nicht systematisch erforscht wurde, dann denjenigen ihrer unternehmerischen Betätigung außerhalb des Genossenschaftswesens. Die „Arbeitergroschen“ flossen in Volkshäuser, Druckereibetriebe, Verlage, Buchhandlungen. Diese bildeten neben der Parteiorganisation das tragende Gerüst für das sozialistische Milieu. Schien es zunächst so, als ob die SPD nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes in Westdeutschland und Westberlin Zeitung um Zeitung ruiniert und das Vermögen der ‚alten’ Arbeiterbewegung verspielt habe, so ist nach der neuerlichen Debatte um die Finanzierung der politischen Parteien deutlich geworden, dass die SPD unternehmerisch doch nicht nur versagt haben kann.

Die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft (Hamburg), die u.a. die Zeitungs-, Verlags- und Rundfunksenderanteile für die SPD hält, will es der historischen Forschung nunmehr ermöglichen, mehr Licht in die Geschichte des nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach umstrukturierten und in ständiger Bewegung befindlichen Unternehmensbereichs der SPD zu bringen. Sie finanziert seit Beginn dieses Jahres ein Forschungsprojekt, welches die Quellenbasis für diesen neuen Zweig der Arbeiterbewegungshistoriographie vorläufig erschließen und in einem Forschungsbericht Anregungen für weitere empirische Untersuchungen – etwa Promotionsforschungen - liefern soll. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und beschäftigt drei wissenschaftliche Mitarbeiter, eine wissenschaftliche und eine studentische Hilfskraft.

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PD Dr. Karsten Rudolph