RUB Pressemeldung, Nr. 287 (2000):

Gewerkschaften im Umbruch

Bochum, 18.10.2000
Nr. 284

Im Blickpunkt: Die Gewerkschaften
Veranstaltungsreihe über ihre Vergangenheit und ihre Zukunft
Filme und Vorträge im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets

Umbruch oder Krise? Mit der Rolle der Gewerkschaften auf dem
Weg von der klassischen Arbeits- zur Informations- und
Wissensgesellschaft beschäftigt sich die Veranstaltungsreihe
"Im Blickpunkt: Die Gewerkschaften. Über Geschichte und
Zukunft der deutschen Gewerkschaften". Das Institut für
soziale Bewegungen (ISB) der RUB, die gemeinsame
Arbeitsstelle RUB/IGM, die Hans-Böckler-Stiftung
(Düsseldorf) und die Kinemathek im Ruhrgebiet (Duisburg)
laden alle Interessierten ein, sich an sieben Abenden im
Haus der Geschichte des Ruhrgebiets (Clemensstr. 17-19, Nähe
Schauspielhaus, 44789 Bochum) mit diesem aktuellen Thema
auseinander zu setzen. Die Veranstaltungen beginnen jeweils
um 18.00 Uhr. Vertreter der Medien sind herzlich willkommen.
Programm s. unten.

Weniger Mitglieder und Einfluss

Eine Gesellschaft im Umbruch, so wie jetzt auf dem Weg in
die Informations- und Wissensgesellschaft, heißt
insbesondere für Gewerkschaften, ihren Standort und ihre
Perspektiven zu bestimmen. Mit dem Ende der klassischen
Arbeitsgesellschaft sind die Gewerkschaften in Deutschland
nun in einer solchen Phase. Krise oder "nur" Umbruch? Die
Mitgliederzahlen der Gewerkschaften sinken weiter, ihr
Einfluss auf junge Unternehmen am so genannten Neuen Markt
ist zudem verschwindend gering. Wollen sie nicht weiter
verlieren - weder Mitglieder noch Einfluss - so müssen sie
Antworten finden auf die aktuellen Entwicklungen, die unsere
Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändern.

Filme und Vorträge an sieben Abenden

In einer solchen Situation ist es durchaus hilfreich, sich
an die eigene Geschichte zu erinnern und den kritischen
Blick auf andere Perioden des Umbruchs zu richten - um dann
gemeinsam die Aufgaben von heute und morgen anzugehen. Mit
Filmen und Vorträgen beleuchten die Veranstalter die
Vergangenheit der deutschen Gewerkschaften seit der Weimarer
Republik, zeigen ihre Entwicklung in den Umbruchphasen
seitdem auf und ziehen Schlussfolgerungen für die aktuellen
wie zukünftigen Anforderungen der
Arbeitnehmer-Interessenvertretung.

Weitere Informationen

Dr. Karsten Rudolph, Institut für soziale Bewegungen (ISB),
Ruhr-Universität Bochum, Clemensstr. 17-19, 44789 Bochum,
Tel.: 0234/32-24687, Fax: 0234/32-14249, eMail:
karsten.rudolph@ruhr-uni-bochum.de; Internet:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/isb/
Termine und Themen

I. Weimarer Republik
25.10.2000, Eröffnung: Prof. Dr. Klaus Tenfelde (ISB); Prof.
Dr. Helga Grebing (Bochum): Die Gewerkschaften in der
Weimarer Republik: Bürden, Chancen, Untergang.
Buchpräsentation: Helga Grebing: Handbuch der Geschichte
sozialer Ideen; Verlagsausstellung: Klartext Verlag (Essen).
15.11.2000, Spielfilm: Kameradschaft (Regie: G. W. Pabst, D
1931); Einführung: Paul Hofmann (Kinemathek im Ruhrgebiet).

II. NS-Zeit
29.11.2000, Prof. Dr. Michael Schneider (Bonn): Die
deutschen Gewerkschaften zwischen Anpassung und Widerstand.
Moderation: Dr. Karsten Rudolph (ISB).
13.12.2000, Filmprogramm: Heroen auf Zelluloid - Arbeiter im
NS-Film. Zusammenstellung und Einführung: Paul Hofmann
(Kinemathek im Ruhrgebiet).


III. Nachkriegszeit
10.01.2001, Filmprogramm: Tor 2 - Gewerkschaftliche Aktionen
in der Nachkriegszeit. Zusammenstellung und Einführung: Paul
Hofmann (Kinemathek im Ruhrgebiet).
24.01.2001, Bundesminister a. D. Hans Matthöfer (Kronberg):
Zentralismus oder Betriebsorientierung - Gewerkschaften in
der alten Bundesrepublik Deutschland. Moderation: Dr.
Manfred Schlösser (Gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IGM).

IV. Gegenwart und Zukunft
07.02.2001, Hubertus Schmoldt (1. Vorsitzender der IG BCE):
Gewerkschaft und Gewerkschaftspolitik im Zeitalter der
Globalisierung. Moderation: Prof. Dr. Klaus Tenfelde (ISB).


zit. nach:
http://www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2000/msg00287.html