Religiöse Sozialisation in Arbeiterfamilien in der Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien nach 1945. Ruhrgebiet und Südwales im Vergleich

In diesem Projekt sollen Prozesse der Tradierung von religiösen und kirchlichen Inhalten, Deutungen und Normen in Arbeiterfamilien in der Bundesrepublik und Großbritannien analysiert werden. Die bisherigen sozialgeschichtlichen und sozialwissenschaftlichen Forschungen auf dem Gebiet der religiösen Sozialisation in der Arbeiterfamilie erweisen sich als unzureichend und nur beschränkt verallgemeinerbar, denn es wurde weder systematisch noch vergleichend untersucht. Im Mittelpunkt des Projekts stehen Auswirkungen des sozialen und religiösen Wandels in Westeuropa nach 1945 auf die religiöse Sozialisation und Erziehung der Kinder in der Arbeiterschaft. Es sollen die jeweiligen nationalen und konfessionellen Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten in den Sozialisationsmustern der Eltern- und Kindergeneration, die Zusammenhänge zwischen den religiösen Praktiken der Erzieher und der späteren Religiosität der Kinder sowie zwischen der gewandelten Rolle und Stellung der Frau bei der Vermittlung von Religiosität in der Familie und den Entkirchlichungsprozessen herausgearbeitet werden. Das Projekt beschränkt sich auf zwei industrielle Ballungsräume (das Ruhrgebiet und Südwales) und auf die Zeit bis Mitte der 1970er Jahre. Es basiert sowohl auf archivalischen (kirchlich-konfessionelle Überlieferung) als auch auf gedruckten (Statistiken, Umfragen, empirische Studien, Biographien und Autobiographien) Quellen und stellt einen Beitrag zur historischen Sozialisationsforschung dar.

Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an:
Julia Riediger